Freitag, 24. Mai 2019

Ein Kind ist kein Kind




Es ist 9.30 Uhr und ich sitze draußen , höre Musik und schreibe einen Text in der Sonne. …..
Da stimmt doch was nicht?!

Wo sind die Kinder fragt man sich? Tja wo sind sie denn?!
Soviel sei gesagt: Ein Kind ist nicht da und da dann die magische Formel greift, die besagt dass ein Kind kein Kind ist, ist quasi kein Kind da und ich habe Urlaub.
Ok, in diesem Moment sitzt gerade der Junge auf meinem Schoß, der sich offenbar beim Spielen weh getan hat, aber das kann ich gekonnt ignorieren, denn nach wie vor greift die Formel und schließlich kann man mit einem (keinem) Kind auf dem Schoß weiter tippen.... mit zwei Kindern auf dem Schoß jedoch nicht. Unmöglich. Nicht nur die Tatsache, dass es sehr schwer ist zwei kleine Kinder auf dem Schoß zu balancieren,... die Sicht auf den Laptop wäre maßgeblich getrübt und die Kinder würden es zu 100 % schaffen sich zu streiten.
Als ich noch keine Kinder hatte dachte ich ja sowieso , dass Kinder haben ein absolutes Kinderspiel ist. Da wurde ich ja bereits eines besseren belehrt. Die Idee , dass es keinen Unterschied macht , ob man nun ein Kind oder eben zwei Kinder hat (weil das Leben ist ja eh schon komplett anders
, da ändert ein zweites Kind ja auch nicht mehr viel ) , wurde auch zügig zu Nichte gemacht! Es macht einen Unterschied! Sogar einen großen Unterschied. Schließlich macht ein Kleinkind nur halb so viel Arbeit, was die alltäglichen Arbeiten angeht, wie zwei Kleinkinder.
Und wenn dann ein Kind mal nicht da ist bemerkt man es erst. Es ist wie Urlaub. Plötzlich bekommt man das Gefühl , dass ein Kind so wenig Arbeit macht, dass es ist als hätte man kein Kind. Verrückt.
Die Tochter ist nur eine einzige Nacht weg und auch wenn ich sie in jeder Sekunde vermisse, weil sie sonst jede Sekunde meines Lebens bei mir ist, so bin ich auch erstaunlich froh , über diese Auszeit ohne Kind(er).
Gestern Abend ging sie zu meinen Eltern. Mein Job bestand nur noch darin einem Kind essen zu machen, ein Kind fertig zu machen und dann natürlich die Königsdisziplin: ein Kind ins Bett zu bringen. Das ist nichts!
An jedem anderen Tag bring ich ein Kind ins Bett und ich weiß schon während ich das tue, dass eben genau jene Prozedur (bei dem Mädchen noch in zehnmal komplizierter) mir nun NOCHMAL bevorsteht. Ich bin schon müde nach dem ersten „Ins-Bett-bringen“ und dann folgt das zweite!Puh.
Dann die Nacht: Ich musste ein einziges Mal rüber zu dem kleinen Jungen. Ich wusste, wenn ich diesen nächtlichen Gang zu ihm erledigt habe , kann ich bis zum Morgen schlafen . In jeder anderen Nacht ist es ungewiss, wie oft ich dann noch hoch muss. Also mindestens ein zusätzliches Mal ! Und egal was ist. Man weiß: Man hat nun nur dieses eine Kind! Es Kann nicht noch vorkommen, dass das zweite auch erwacht und man sich nachts noch teilen muss und von einem Zimmer zum anderen rennt. Alleine diese Gewissheit, dass man eben nur dieses ein Kind hat, was den Schlaf stören kann, macht den Schlaf zur Erholung pur.
Der nächste Morgen geht ähnlich entspannt weiter. Frühstück nur für ein Kind !
Mit ein paar geschickten Manövern(ich nehme bewusst eine langweile Tasse, anstatt meines Lieblingsbechers mit dem blauen Elefanten, der mir jeden Morgen unter Heulen und Schreien vom Jungen gestohlen wird)ist es super unkompliziert. Ein Teller, Ein Getränk. Danach geht´s raus. Der Junge spielt und ich genieße den Urlaub.

Und jedes einzige Mal , wenn der Mann und ich in dieser luxuriösen (ein Kind) kein Kind-Position sind, fragen wir uns, warum wir uns mit nur einem Kind eigentlich so dämlich angestellt haben. Warum haben wir ein Kind schon als stressig empfunden?!
Die Lösung liegt auf der Hand. Weil wir nicht wussten, wie viel stressiger es ist , wenn man eben zwei Kinder hat. So stressig, dass das eine gar nicht auffällt. Im gleichen Zusammenhang drängt sich mir jedes Mal die Frage auf, wie es es wohl ist ,wenn man 5 Kinder hat und eines nicht daheim ist. Man weiß es nicht und ich werde es auch nie erfahren. Nie. Himmel Hilf. Gott sei dank. Nie.
Ah und in diesem Zusammenhang: Hut ab , an alle 5-fach Mamis! Ich bewundere euch .
(In Wirklichkeit bewundere ich schon 3-fach und 4-fach Mamis! Also ich bewundere alles was mehr Kinder hat als ich und das Leben gewuppt kriegt. :-))




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