Mittwoch, 20. November 2019

Von der Effektivität einer Frau



Wann bin ich eigentlich im Kopf so „gaga“  geworden?! Stimmen die Gerüchte tatsächlich? Werden Frauen komisch, wenn sie Kinder bekommen bzw. haben?

Folgendes Szenario ereignete sich vor wenigen Minuten:
Beide Kinder waren beschäftigt! Der Junge schlief, das Mädchen schlief auch …. Also nicht richtig, mehr so geistig. Mit anderen Worten: Sie schaute TV.
Und was macht man da als Mutter? Ganz einfach: Man kriegt Panik, weil man ganz viel in ganz kurzer Zeit erledigen will, um dann noch wenige Minuten auf dem Sofa Pause machen zu können.

Man versucht wahnsinnig effektiv zu arbeiten und was soll ich sagen? Man ist ,jedes Mal, sowas von uneffektiv!!!!!

Hochmotiviert ging ich an die Sache, schließlich wollte ich nur den übriggebliebenen  Pfannkuchenteig verarbeiten und kurz aufräumen. Das sollte schnell zu schaffen sein. Eine kleine Mittagspause schien heute in Aussicht.
Ich stellte die Pfanne auf den Herd, befüllte sie mit Öl, machte den Pfannkuchenteig direkt rein, um Zeit zu sparen und auf die Toilette zu gehen. Dann stellte ich den Herd an. Auf dem Weg zur Toilette, fiel mir mein Smartphone in die Hände. Abgelenkt durch ein, zwei Nachrichten tippte ich dann vor mich hin, um dann bei dem Schlagwort „Versicherung“ was in einer Nachricht vorkam, geistesgegenwärtig daran erinnert zu werden, dass ich bei der Versicherung anrufen wollte. Gesagt getan. Telefonat erledigt, weiter ging es zur Toilette. Bei der Toilette angekommen, kam mir der Blitzeinfall, dass diese mal wieder geputzt werden müsste. Ich lief zum Hauswirtschaftsraum, um Putzutensilien zu holen. Im Hauswirtschaftsraum angekommen, bemerkte ich Pfandflaschen, die dort sicher nichts zu suchen hatten. Also schnappte ich die Pfandflaschen, warf sie in den dafür vorgesehenen Behälter und widmete mich dem Putzschrank. Ich suchte…. Toilettenreiniger. Vergebens! Glasreiniger, Glasreiniger, Glasreiniger. Gut …dachte ich mir, das tut es auch. Aber ich war empört. Drei angebrochene Flaschen Glasreiniger. Wer tut denn sowas? Ist ja auch Platzverschwendung sondergleichen. Ich schraubte bei allen Flaschen den Sprüher ab, schüttete alle drei Reste in eine Flasche, stapfte in die Küche und entsorgte die anderen beiden Flaschen im Plastikmüll. Also fast….. Die Tonne für den Plastikmüll war voll. Ich wechselte also den Müllbeutel, brachte den vollen Müllsack in die Garage und entsorgte dann die Plastikflaschen vom Glasreiniger. Weiter sollte es gehen. Ich ging zurück in den Hauswirtschaftsraum. Brauchte schließlich noch einen Putzlappen. Ich öffnete den Schrank und stellte fest, dass da kaum noch Putzlappen sind…. Das konnte ich nicht begreifen und lief zum Wäscheständer, um zu überprüfen, ob alle weiteren Lappen sich dort befanden. Und genau so war es. Der Wäscheständer war voll mit trockener Wäsche. Ich nahm sie ab und schnappte mir dann einen Lappen, um schließlich die Toilette aufzusuchen. Dort begann ich mit Glasreiniger zu putzen…..


Plötzlich ging der Rauchmelder los!

Mittwoch, 13. November 2019

Und wieder ein Spaziergang!


16:30 Uhr, Herbst, kein Regen,
Zwei übermüdete Kinder ohne Mittagsschlaf,
eine läufige Hündin (läufige Hündin= laufen ohne Leine nicht möglich),
ein Buggy,
ein Regenschirm und
zwei hochmotivierte, erwachsene Frauen…:

Aus diesen Parametern ergibt sich: Ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen.
Ein Unterfangen, was in der Theorie wieder einmal so romantisch klang. „Ein kleiner Spaziergang.“ Es sollte sich wirklich um einen kleinen Spaziergang handeln. Einen Kilometer genau. Das ist nichts. Eine Erwachsene Person braucht dazu höchstens, also allerhöchstens 15 Minuten. Tja. Mit oben genannten Parametern zieht sich sowas durchaus hin zu einer Stunde. Über diesen Umstand darf man einfach nie nachdenken. Immer wenn ich mich frage, wo die ganze Zeit hin ist, ist eine Antwort: Auf Zeitlupen-Spaziergängen mit Kindern hängt sie, meine ganze Zeit. Sie sitzt neben den bockigen Kindern auf den Mauern von Hauseinfahrten…. und will nicht weiter.
Das Wetter war gut und diese Tatsache stellte die erste Hürde da.Die Tochter wollte ihren Regenschirm ausprobieren. Der Regen kam auch während des Laufens nicht, die Frustration hingegen schon. Mehr muss man dazu nicht sagen. Der Sohn war von dem gesamten Unterfangen nur so mäßig begeistert und das hätte diese zwei hochmotivierten Frauen (Meine Mutter und mich) als Warnsignal werten sollen. Haben sie aber nicht.
Kinder anziehen (20 Minuten), Junge in Buggy, Mädchen (mit Regenschirm) an die Straße, Hund an die Leine, los ging es.  Meine Mutter wollte den Buggy schieben und der Junge quittierte das sofort mit seinem bitzigen: „Nein, Mama!“ Tja und so schob die Mama den Buggy und der Hund zog die Mama. Die Oma möchte nicht von dem Hund gezogen werden und dem zu Folge bleibt der Hund stets an der Mama hängen. Hochmotiviert, ja wirklich hochmotiviert starteten wir. Dass die Tochter nach geschlagenen 5 Metern (Ja ich denke es war noch vor unserem Vorgarten) behauptete, dass sie nicht mehr könne, ignorierten wir, dummerweise. Meine Mutter begann das lustige „Ein Hut, Ein Stock, ein Regenschirm“-Spiel und zunächst war alles okay. Nach einer Weile schlug die Tochter ein Wettrennen vor, den Regenschirm musste sie dazu natürlich loswerden…. an mich…, der Junge begann zu zappeln und erklärte, dass er den Buggy verlassen wolle. Gesagt getan. Beide rannten, ich schob den Buggy, den Regenschirm und hielt den Hund. Ein Buggy, ein Hund, ein Reeeeegenschirm. Vorwärts, rückwärts, Seitwärts, ran! Meine Mutter betrieb Schadensbegrenzung: Keiner rannte letztlich in einen Schlot , kam vom Weg ab oder fiel hin.
Jetzt mag man denken wir seien weit gekommen. Erwiesenermaßen hatten wir zu dem Zeitpunkt genau die Hälfte des Weges geschafft. Und dann ging es los:
Die Tochter stand vor mir: „Schultern?“ Ich erklärte, dass ich sie nun nicht besonders gut auf die Schultern nehme könne, mit Hund und Buggy. Empört entschied sie sich dann für eine Fahrt mit dem Buggy. Ich erklärte, dass große Mädchen, wie sie, gar nicht mehr angeschnallt werden müssen in so einem Buggy. Glatte 10 Meter weiter fiel sie im hohen Bogen aus dem Buggy und war dem entsprechend launisch. (Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher wie genau das passieren konnte. Ihrer Schilderung nach, war es definitiv meine Schuld.)Ich setzte sie erneut in den Buggy, SCHNALLTE SIE AN, fuhr ein paar Meter. Der Junge rannte noch ein bisschen und stellte dann mit Bedauern fest, dass sein Buggyplatz besetzt war, den er eigentlich nicht haben wollte, aber laufen wollte er auch nicht. Und wo er grad dabei war wollte er sowieso gar nichts mehr. Wütend stampfte er auf mich zu und sagte seine süßen Worte: „Armiiii, Armiii!“, was so viel heißt wie: "Nimm mich bitte auf den Arm und trag mich bis ich 18 bin." Oder so ähnlich. Ich erklärte, dass ich ihn nicht tragen könne, aber er könnte auf meinen Schultern sitzen. Meine Mutter könnte dann die Tochter im Buggy schieben. Guter Plan. Ich hob den Jungen auf die Schultern, er zappelte sich wieder herunter: „Armiii!“ Ich blieb hart. Er wurde sauer und plädierte auf den Buggy. Die Tochter plädierte jedoch auf gleiches Objekt und ein handfester Streit brach aus. Die Tochter stieg letztlich aus und …Überraschung: Der Junge NICHT ein. Beide liefen. Wahllos, planlos, orientierungslos. In Auffahrten, in Vorgärten, überall, nur nicht in die richtige Richtung. Tja und plötzlich, wer kennt es nicht…, setzte die Tochter sich auf die Bordsteinkante und erklärte den Streik. Der Junge tat es ihr gleich und da saßen sie…. Meine Kinder. Wir versuchten es lange diplomatisch, wir diskutierten und versprachen. Wir hofften und flehten. Nichts. Es ging nicht voran. Letztlich bot ich der Tochter also doch die Schultern an, während der Sohn mit dem Buggy vorlieb nehmen sollte… aber nicht wollte. Er rannte weg. Meine Mutter hinterher. Die Tochter hatte noch kluge Worte im Gepäck. Worte über die Sinnlosigkeit seines Verhaltens. Worte über die Taten des kleinen Jungen, die sie als große Schwester und überhaupt großes Mädchen, quasi erwachsene Frau, nicht nachvollziehen könne,
ja ne, ist klar!?
Als meine Mutter den Jungen gefangen hatte, setzten wir ihn schließlich in den Buggy, und das Mädchen nahm auf meiner Schulter Platz. In meiner Hand der Hund. Der Junge schrie seine Wut durch die Nachbarschaft. Der Regenschirm, auf dem Buggy wackelte bedenklich. Wir erhöhten unser Tempo maßgeblich, was durchaus einige Herausforderungen bedeutete. Alle zwei Meter hielt die Tochter mir wahlweise die Augen zu oder wischte mir die Haare vor die Augen. Einfach war es nicht aber das Schreien des Jungen setzte uns so unter Druck, dass wir mächtig Strecke machten.
Plötzlich fiel mir auf, dass der Junge keinen Schnuller mehr bei sich trug.: Neeeeeeeein! Wir hatten ihn verloren. Seinen Schnuller. Und er nimmt nur diesen einen Schnuller. Den Schnuller mit einem Auto drauf. Das war wirklich der Worstcase, in den wir uns da gebracht hatten! Umkehren unmöglich und einfach ohne Auto-Schnuller weitermachen, auch unmöglich. Wir entschieden uns dazu weiterzugehen und das Geweine des Jungen exakt so lange zu ertragen, bis einer von uns den Drogerie-Markt anfahren würde, um einen neuen Auto-Schnuller zu besorgen. (Die Zukunft zeigte, dass der Junge erstens Ausdauer hat und zweitens das Wort „Auto-Nulli“ verdammt gut sagen kann.)
Genau in diesem Augenblick fuhr eine Freundin in ihrem Auto an uns vorbei, sie winkte freundlich:
Ich: eine Hand an der Leine des Hundes, eine Hand am Bein der Tochter. 90 % meiner Haare und dazu noch eine Hand der Tochter im Gesicht, schreien in den Ohren, ein womöglich genervter Gesichtsausdruck.
An die Freundin die vorbeifuhr, lass dir gesagt sein:
Ich wollte zurückwinken, ich habe es nur irgendwie nicht rechtzeitig geschafft. 😊