So 10 Tage
daheim mit meinen zwei kleinen Kindern…. Und ich meine wirklich daheim. Also
wirklich wirklich. Da sind nur wir. Sie und ich und der Mann auch manchmal.
Aber in erster Linie: Sie und ich. Seit 10 Tagen. Da kann man nicht entkommen,
oder so. Will man ja auch nicht, aaaaber…. 10 Tage…. Puh, …. Ähm….ja… Zeit mal
ein kleines Mini-Resümee zu ziehen:
Zunächst
einmal: Ich bin wahnsinnig dankbar, dass ich in dieser Zeit bei meinen Kindern
sein darf…. Das ist wunderschön und großartig und ich liebe sie über alles und
schöner könnte es doch nicht sein uuuund ….
Es ist wahnsinnig
anstrengend. Aber hey was solls?! In den letzten zehn Tagen, habe ich gelernt,
was es bedeutet am Ende des Tages müde zu sein. Ich erledige abends noch das Nötigste
und dann schlafe ich meist so gegen 20 Uhr auf dem Sofa ein. „Nanu? Wie kann
denn das sein?“, fragt man sich da? „Die ist doch NUR zu Hause…. SOVIEL
Freizeit wird die doch nie wiederhaben.“ „Soll sich doch über 5 Wochen Urlaub
freuen.“ Das wären jetzt so die Gedanken,
die mir eingefallen wären, bevor ich Kinder hatte. Nun habe ich eben Kinder und
um meine Anstrengung zu verdeutlichen hier der kurze Bericht des heutigen Vormittags:
Die Kinder sind
sich seit einiger Zeit sehr einig, dass die Nacht ab ca. 2 Uhr bei uns im Bett
weitergeht. Das ist ein wahnsinnig schwieriges Unterfangen, da es auf 1,80m zu viert
einfach super eng und, für mich, wahnsinnig ungemütlich ist. Am heutigen Morgen
endete die Nacht um verrückte 5:45 Uhr. (Seit die Kinder nur noch zu Hause
sind, können sie nicht mehr so lange schlafen). Wir zögerten das Aufstehen
heraus, indem der „Abriss“ des von mir eigens aufgeräumten Spielzimmers
gestattet wurde. Um 7:45 Uhr standen wir auf. Während der Mann und ich
duschten, hatten die Kinder im Wohnzimmer die ersten Beschäftigungsideen
gefunden: Kneten. Im Wohnzimmer, auf dem Boden, in den Haaren, auf dem Teppich,
auf dem Tisch. Die Sache ist folgende: Das
Mädchen kennt alle Regeln hier genau: Geknetet wird nur auf dem Kindertisch
z.B. , … der Junge hingegen macht im Moment nur Quatsch, was die Tochter total
lustig findet, denn so kann sie jegliche noch so missliche, verbotene Lage immer
auf ihn schieben. So also auch heute Morgen… Nach dem Duschen entfernte ich
also einen riesen Haufen Knete von überall und der Mann machte Frühstück.
Während wir das so taten, kippte der Junge die riesige Duplokiste aus und beide
begannen zu spielen. Das Frühstück verlief unkompliziert, wenn man mal von der
neuen Marotte des kleinen Kerls absieht. Diese besteht nämlich daraus mit Besteck
zu werfen, deshalb liegt aktuell ständig irgendwo Besteck herum. Man muss sich
in unserem Haus also derzeit z.B. nicht über eine Gabel, die im Flur liegt,
wundern. Und während der Mann und ich noch so da saßen gingen die zwei Kinder
wieder spielen und man hörte aus dem Nebenraum folgendes Gespräch: „Wollen wir
wieder Kacka-Alarm spielen?“ „Jaaa“ „Ok, das hier ist deine Kacke und das hier
ist meine Kacke!“ „Los geht’s“ . Wir Erwachsenen
schauten uns verwundert und auch verängstigt an. Zwei Kinder rannten wie verrückt durchs Haus und
schrien: „KACKAALARM“. Dazu hielten sie etwas braunes in der Hand. Zur Beruhigung:
Es handelte sich nicht um echte Ausscheidungen. Aber gewundert hätte uns das
auch nicht in Anbetracht der verrückten Dinge, die hier neuerdings geschehen. Während
wir den Tisch abräumten und ich mich kurz haushaltlichen Dingen und dem restlichen
Duplo widmete…hatten die Kinder schon genug von ihrem Kackaalarm-Spiel, so
wünschte der Junge oben im Spielzimmer zu spielen. Jegliche Überredungsversuche
seinerseits, scheiterten und das Mädchen blieb standhaft, um unten zu
eskalieren. Eskalieren im kreativen Sinne….
Es ist
nämlich so: Als ich die Nachricht der wochenlangen Zwangspause hörte, deckte ich
uns mit Bastelmaterial ein und gestaltete ein komplettes Regal für die Kinder.
Dies sollte sich noch als... nun ja… nicht so klug… erweisen. Das Mädchen liebt
es zu basteln. Sie klebt und malt und schreibt und schneidet und prickelt und
manchmal alles gleichzeitig. So entstanden in den 10 Tagen ca. 500 Kunstwerke.
Ein Fach im Regal wurde auch eigens dafür konzipiert: Lagerort für Kunstwerke.
Leider ist dieses Fach bis oben hin voll! UND WIR HABEN ERST TAG 10!
Sie eskalierte
also wieder einmal und kreierte Kunstwerke …und Chaos. Der Junge hingegen war
ja auch nur nach oben gegangen, um die Fußleisten in unserem Schlafzimmer zu
demontieren. Er ist Demontage-König und… was soll ich sagen? … Dieses Fußleisten-System
wo die Fußleisten (hinten mit Rillen versehen) über an der Wand befestigte Vorrichtungen
geschoben werden, ist MIST. Nicht demontagesicher. Aber ich habe mich mittlerweile damit abgefunden,
dass ich tagtäglich Fußleisten neu montiere, und dass in der oberen Etage
ständig irgendwo Fußleisten herum liegen. Ist ja nur ne Phase, denk ich mir so.
Nach nur
wenigen Minuten hatten jedoch beide genug Chaos angerichtet und zugleich genug
von ihren Tätigkeiten, der Junge kam von oben, das Mädchen äußerte akute Langeweile!
Da musste also wieder eine Aktion her. Also bitte. Mitten ins Wohnzimmer stellte
ich einen großen Karton voll mit Maisflips. (Verpackungsmaterial). Die Aussage:
„Schaut euch das schon Mal an, ich hol nur schnell eine Wanne,….NUR SCHAUEN“,
wurde gekonnt ignoriert. In der Tat kam ich 15 Sekunden später rein und es
wurde nicht geschaut, sondern ca. 5000 Maisflips verteilten sich auf 35 qm
Wohnzimmer. Wie sie das so schnell hinbekommen hatten, ist mir ein Rätsel. Natürlich
war, nach Aussagen des Mädchens, der Junge Schuld. Aber sowas von. Nun denn.
Mehr oder weniger zusammen fegten wir alle Teile zu einem Haufen, den der Junge
mit Anlauf und vielen Tritten wieder verteilte. Nach erneutem Fegen und
anschließendem Einsammeln, stellten wir in der Wanne mit Wasser einen Schleim
her, der dann nach Aussage der Tochter nicht schleimig und nicht bunt genug
war. Gegen die Farblosigkeit konnte ich Abhilfe schaffen. Ich färbte den Schleim
blau. (Nicht klug…. gibt überall blaue Flecken, wenn der Junge mit Anlauf hineinspringt….
Musste ich feststellen. Mein Weißer Pulli ist nun übrigens auch nicht mehr so
farblos…) Gegen die Schleimlosligkeit hatte das Mädchen den Einfall Papier
hineinzutun. Den Einfall fand ich so grandios, dass ich den für mich besten
Vorschlag des Tages machte. Bei der Frage, welches Papier sie nehmen könne, reagierte
ich gekonnt mit: „Ach weißt du? Du hast ja so viele Kunstwerke gemacht in den
letzten Tagen. Wäre doch total klasse, wenn du davon ein paar aussortieren kannst
und in den Schleim hier geben kannst, dann könnten wir aus den Kunstwerken
tolle Schleimkugeln machen. Das ist ja viel schöner, als wenn sie da alle nur
so rumliegen.“ Ich fand das großartig und dachte so könnten wir ein bisschen
Platz im Regal schaffen. … Sie war auch begeistert, war dann jedoch laaaange
weg und kam mit einem einzigen Bild wieder.
Dieses eine
einzige Bild hatte sie mal von ihrer Freundin geschenkt bekommen und mit den
Worten: „Das ist das einzige Bild, was ich nicht mehr brauche“, versenkte sie
das ganze im Schleim. Hm.
Ca 30
Minuten später, waren alle (und alles) nass und blau und es sollte in die
Badewanne gehen.
Beide Kinder
badeten also und ich versuchte das nasse, blaue, klebrige Wohnzimmer wieder in
den Urzustand zu bringen. Dann widmete ich mich dem Wäscheberg, den die Kinder
bei dieser Aktion produziert hatten. Aus dem Badezimmer hörte ich stets fröhliches
Lachen und Spielen, ich hatte also noch ein paar Minuten Zeit. Ich trank einen
Tee. Ganz in Ruhe. Naja, … so halb ganz in Ruhe. Ich rief meinen Vater kurz an
und dann schallte es schon aus dem Bad:“ Dürfen wir noch mehr Schaum machen?“ „Jahaaa“,
antwortete ich und erklärte meinem Vater zugleich, dass das eigentlich eine
sehr dumme Entscheidung war, mir aber 3 Minuten Zeit verschaffe, um mit ihm zu
telefonieren. Ich wusste ja was mich erwartet, wenn ich wieder das Bad betrete….
Um den
Schock hinauszuzögern wartete ich ganze 7 Minuten. Das Ergebnis war ja klar.
Ich hätte Arbeit so oder so. Also lieber noch 7 Minuten Ruhe auskosten.
Als ich dann
also 7 Minuten später das Bad betrat…. Tja da… gab es viel Schaum… sehr viel
Schaum. Und zwei leere Flaschen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Zwei komplett
leere Flaschen. Einmal ihr Schaumbad und einmal……MEIN DUSCHGEL! Jedes Kind trug
eine leere Flasche in der Hand. Das Bad roch wie das häusliche Douglas. Völlig
entsetzt fragte ich: „Zwei Flaschen??!? Mein Duschgel?“ Sofort entgegnete die
Tochter: „Das tut mir sehr Leid Mama, aber das war Eikis Idee.“
Nun gut. Ich
befreite die Kinder von Schaum, trocknete sie ab, zog sie nacheinander an und
setzte sie tadaaaaaaa vor den Fernseher, um in Ruhe das Bad sauber- und vor
allem trocken zu legen und siehe da: Es war Mittag. Höchste Zeit Mittagessen zu
kochen, damit beide dann mit viel Energie in den Nachmittag starten können. 😊