Uhrzeit | Leben vor den Kindern.... | Leben mit Kindern..... |
6 Uhr | schlafen... | aufstehen... |
7 Uhr | schlafen... | wickeln,anziehen, fertig machen, mich fertig machen (5 Minuten:Zähne putzen, Haare zum Dutt, muss reichen), kurz aufräumen, Waschmaschine anstellen, Lieder singen |
8 Uhr | schlafen... | Frühstück machen ( 4 Teller: Brote schmieren, Obst schneiden, Gemüse schneiden, Fleischwurst schneiden,Eier kochen, Getränke), Lieder singen, frühstücken |
9 Uhr | schlafen... | Tisch und Hochstühle reinigen, Küche aufräumen, wickeln,
Kinder anziehen,
alle Mann nach draußen.... BEI REGEN, egal! Draußen ist es ruhiger als drinnen.... für uns. Nicht für die Nachbarn. |
10 Uhr | schlafen... | Obstteller schneiden, Kinder umziehen, rein gehen. Sind ja alle nass. So ein doofes Wetter. |
11 Uhr | Ja!!! immer noch schlafen!!!!!!!! | Mittagessen vorbereiten, nebenbei Kinder bespaßen und Wäsche aufhängen, 2. Waschmaschine anstellen. JAAA, jeden Tag zwei Maschinen. |
12 Uhr | aufstehen | Mittagessen,wickeln, Kinder umziehen, Kinder vor dem Fernseher parken, Tisch und Hochstühle reinigen, Küche aufräumen und sauber machen.Kind 1 ins Bett (dazu legen bis es schläft, selber einschlafen, erschrocken wieder aufwachen und leise gehen), Kind 2 ins Bett. |
13 Uhr | Frühstück ( Mann: Brötchen mit Salami, ich : Brötchen mit
Käse), nebenbei: TV anmachen. Der einzige wirklich wichtige Programmpunkt für den Samstag: Der Shopping-Queen-Marathon beginnt. |
Pause: schnell Wäscheladung Nummer zwei aufhängen, Wäsche vom Vortag zusammen- und in die Schränke legen, Geschirrspüler ausräumen, aufräumen, Staubsaugen, Blumen gießen, Toilette putzen, Windeln entsorgen, Unkraut zupfen.....aufs Sofa setzen..... |
14 Uhr | frühstücken , Shopping-Queen schauen | …..oder auch nicht: Pause zu Ende! Kind 1 schreit. |
15 Uhr | frühstücken, Shopping-Queen schauen | Kind 2 muss geweckt werden. Es schreit, Snackteller zubereiten,
wickeln, Getränke auffüllen, spielen, singen, flüchten,
schreien, lachen , weinen, …....sowas halt.
|
16 Uhr | Weiterhin im Schlafanzug auf dem Sofa vor dem TV sitzen. ( Shopping-Queen schauen) | Anzieh-Fertigmachmarathon für einen Spaziergang |
17 Uhr | Planung für die gemeinsame Party am Abend. Kurze Diskussion wer fährt. Ergebnis: Keiner. Ein Taxiunternehmen soll es richten. | Spaziergang mit Spielplatzaufenthalt, wickeln |
18 Uhr | Man rafft sich auf, Teller vom Frühstück werden im Geschirrspüler platziert (zack , Küche und Wohnzimmer sauber) , duschen, fertig machen. | Vorbereitung des Abendessens ( Brote schmieren, Gemüse schneiden, Obst schneiden, und so weiter und so fort), Lieder singen |
19 Uhr | Kurzer Einkauf von diversen Alkoholsorten, sowie Snacks für die Party. | Abendessen, Kinder vor dem Fernseher parken, Tisch und Hochstühle reinigen, Küche aufräumen. Kind 1 ins Bett bringen. |
20 Uhr | Gemütlich mit dem Partner auf dem Sofa einen Einstiegsdrink nehmen | Kind 2 ins Bett bringen ( Buch lesen,Massage geben, dazu legen , nochmal runter gehen und Trinken holen,ein Lied singen, ein Hörspiel anmachen, wieder dazu legen, verzweifeln,.........selber einschlafen, erschrocken aufwachen und nach unten stürmen) |
21 Uhr | ein Taxiunternehmen kontaktieren, sich zur Party fahren lassen, noch einen Drink vor dem Eingang der Party nehmen, rein gehen. | eine erleichternde Nachricht empfangen , dass der bevorstehende Mädelsabend in Jogginghose stattfinden wird. |
22 Uhr | trinken, tanzen, feiern, Spaß haben | Den ruhigen Mädelsabend mit Wein, Crackern und Dipps genießen, verzweifelt versuchen nicht über Kinder zu reden.... na gut, dann halt über andere Mütter. |
23 Uhr | trinken, tanzen, feiern, Spaß haben | panisch auf die Uhr schauen und die Anzahl der Stunden zählen, die man noch schlafen kann. |
24 Uhr | trinken, tanzen, feiern, Spaß haben | noch panischer auf die Uhr sehen, den Heimweg ankündigen, zügig gehen, weiterhin die Stunden des verbleibenden Schlafs zählen.....Angst vor der Nacht bekommen. |
1 Uhr | trinken...,sich als Folge des Trinkens vom Mageninhalt befreien, kurze Pause einlegen, …. Wasser trinken | Augen zu! |
2 Uhr | trinken, tanzen, feiern, Spaß haben | Augen auf! Kind1 schreit und will Milch! Augen wieder zu! |
3 Uhr | trinken, tanzen, feiern, Spaß haben | Augen auf! Kind 2 muss Pipi! Augen wieder zu! |
4 Uhr | trinken, tanzen, feiern, Spaß haben | Augen auf! Kind 1 hat den Schnuller verloren. Augen zu! |
5 Uhr | langsam über den Heimweg nachdenken, noch einen trinken und dann das Taxiunternehmen erneut kontaktieren. | Augen auf! Kind 2 kommt zu uns ins Bett ! Augen zu!
Bis um 6 ! Haaaaaaaaaallo neuer Tag :-) |
Samstag, 27. April 2019
Ein Samstag mit Kindern (...und ohne)!
Montag, 15. April 2019
Tierarzt! Wahnwitz die Dritte
Heute musste ich mit meinem psychisch
labilen Kater, meinem ersten Baby , zum Tierarzt.
Ja, er war das erste Lebewesen , was
bei uns einzog. Wie irgendwie jedes Paar, bekamen wir ein Haustier,
bevor wir Kinder bekamen. Die Tatsache , dass wir an diesem ersten
Haustier scheiterten, schreckte uns jedoch nicht ab noch zwei weitere
zu bekommen, um schließlich in die Königsklasse „Kinder“
aufzusteigen. Komisch eigentlich.
Naja früher war er mein Baby , seit
die Kinder da sind ( wem geht es nicht so?) ist er halt ne Katze. Wir
schätzen uns , leben ganz gut miteinander, kümmern uns auch
irgendwie umeinander , mehr aber auch nicht.
Jedenfalls ist jener labiler Kater
jetzt , neben diversen psychischen Erkrankungen auch körperlich
krank. Bluthochdruck. Ja, so was gibt es bei Katzen! Ich musste auch
laut lachen, aber nun denn. Der hohe Blutdruck verursacht, dass er
halluziniert. Das ist tragisch, denn dadurch schreit er den ganzen
Tag wie ein Verrückter. Das ist laut.... und nervig, aber wer will es
ihm verübeln....er halluziniert schließlich.
Lange Rede kurzer Sinn: Die
verschriebenen Tabletten waren nicht in den Kater rein zubekommen.
Bei dem Versuch ließ ich sogar erneut die von mir verabscheute
Leberwurst durchgehen. Erfolglos.
Heute dann folgendes Telefonat:
Ich : Hallo! Ich habe ein Problem mit
meinem Kater , wir bekommen die Tabletten nicht in ihn rein und
irgendwie geht es dem Kater zusehends schlechter.
Frau E. : Das ist nicht gut. Bitte
kommen sie noch heute vorbei.
Ich: Nein!
Frau E.: Wie bitte?
Ich : Heute ist ganz schlecht. Ich bin
allein hier mit den Kindern und kann diese auch nicht abgeben.
Frau E.: Das ist ja kein Problem.
Kinder sind hier erlaubt.
Ich : Jaahaa. Das wäre auch seltsam
wenn nicht, aaaaaber die Kinder sind 1 und 2 und puhhh....
Frau E. : Das ist doch gar kein Problem
. Und der Kater sollte heute wirklich nochmal angesehen werden, nicht
dass er wegen des hohen Blutdrucks einfach tot umkippt.
Ich : Ja.... puh. Ich versuch es.
Ende.
Ich musste lachen. Frau E. hat
definitiv keine Kinder.
Ich machte mich also schon schmunzelnd
auf den Weg , gespannt was der Tag für mich (und die Tierarztpraxis)
bereit hält.
Der Kater ist immer sehr glücklich in
seiner Transporttasche. Ich glaube weil es da dunkel ist und er seine
Ruhe hat. Jedenfalls stellte ich ihn auf den Beifahrersitz und vergaß
ihn komplett wieder. Also komplett, der sagt ja auch nichts.
Die Kinder sind da anders. Die sind da.
Voll da! Wir fahren los und mitten auf einer 100er Straße ein
kleiner Zwischenfall! Die Tochter schreit: „Ahhh Spinne!“
Panik. Rechts ran. Warnblinker! Ich
steige aus und laufe (wichtig) ums Auto.
Ich schaue hier und schaue da und lasse
mir von der Tochter die Größe erklären. Die Erfahrung zeigt
jedoch, dass sie im Einschätzen von Spinnengrößen echt ne Graupe
ist, also bleib ich bei der Beschreibung: „Wie mein Fingernagel“
misstrauisch! Ich habe Angst und laufe ein wenig panisch ums Auto,
gleichzeitig unheimlich wichtig, damit bloß keine anderen Autofahrer
bemerken, dass ich gerade wegen der Möglichkeit einer Spinne mit dem
Warnblinker am Straßenrand stehe. Eine Person hält an und fragt ob
sie helfen kann. Ich verneine und sage, dass der Tochter plötzlich
so übel war.
Schließlich entdecke ich die Spinne.
Größenbeschreibung stimmte. Gott sei Dank.
Ich fahre weiter und komme beim
Tierarzt an. Was wollte ich hier noch gleich ? Ach ja. Der Kater. Der
schläft .
Ich steige aus und mir wird klar. Frau
E. ist noch dümmer als ich dachte. Wie soll denn das eigentlich
gehen? Eine Hand der Junge, die andere Hand der Kater, die dritte
Hand das Mädchen, die vierte Hand meine Tasche.
Aber geht schon . Wir kommen an. Und
müssen ins Wartezimmer. Natürlich ist genau noch ein Stuhl frei,
was großartig ist, wenn man zwei so kleine Kinder dabei hat. Früher
, als ich noch keine Kinder hatte.... hab ich immer meinen Kater auf
den Schoß genommen. Na klar er war ja mein Baby. Diesmal habe ich
ihn in einer Ecke geparkt und (Überraschung) vergessen.
Es folgte ein Spießrutenlauf. Der
Boden einer Tierarztpraxis ist nicht gerade ….sauber..... der Junge
kann noch nicht lange stehen und sitzen will er nicht. Schonmal gar
nicht auf dem Schoß. Da waren wir nun.... wir drei Hübschen (ach
ne. Vier.... Der Kater stand ja auch noch in einer Ecke). Ein Stuhl,
kein Spielzeug, kein Boden , der zu gebrauchen ist... Essen und
Trinken ist in so einem Raum auch nicht der Hit. Was passiert?
Zwei Kinder sind unzufrieden. Absolut
unzufrieden. Plötzlich muss das Mädchen Pipi. ok. Jungen auf n Arm,
Tasche um den Hals, Mädchen an der Hand. Kater: …. vergessen.
Klappt alles irgendwie . Zurück ins
Wartezimmer. Wir setzen uns wieder. Zu dritt , auf einen Stuhl. Alles
ist leise , nur wir nicht! Wir nerven. Alle. Die Kinder nörgeln. Ich
singe. ( Ja , als Mutter singt man in der Öffentlichkeit,...
peinlich ist einem nichts mehr. Hauptsache die Kinder sind zufrieden
und es kehrt Ruhe ein) Und dann: Ein neuer Hund betritt den Raum. Er
bellt. Mein Junge ist begeistert. Er macht drei Schritte in die
Richtung des Hundes. Der Hund bellt, der Junge antwortet. Ich bin
froh, denn er ist beschäftigt. Er geht noch ein paar Schritte näher
ran , der Hund bellt lauter, der Junge auch und dann kommen die Worte
, die ich nun wirklich nicht erwartet hatte:
„Können sie ihren Jungen ein
bisschen hier weg nehmen? Mein Hund hat ein wenig Angst vor ihm.“
Ich schmunzel und stimme wieder ein Lied an. Natürlich hab ich ihn
da weg genommen. Da passiert das nächste , was mich absolut als
Raben-Tiermutter dastehen lässt:
Wie nun schon mehrfach erwähnt.....
habe ich den Kater vergessen, immer wieder. Tja und dann setzt der
kleine Junge sich auf einmal hin und ich bin irgendwie froh, dass er
mal sitzen kann und will und dann sagt das Mädchen: „Mama , ich
glaube Eik sitzt auf Flocke.“
„Ohhhhweeeeeeeei, das glaube ich auch
.“ Ja gut. Das war mir etwas peinlich und das tut mir auch Leid.
Der Junge saß auf dem Kater... aber hey.... ich bin irgendwie ganz
schön cool geblieben , so alles in Allem und so schlimm wird es ja
nicht gewesen sein. Der Kater hat nichts gesagt . Über 1,5 Stunden
später ( dass wir noch leben , ist ja auch ein kleines Wunder) kann
ich mit dem ganzen Kladdaradatsch ins Behandlungszimmer.
„ Puhhhhh“ …. „Ihre
Arzthelferin war ganz schön optimistisch , was meinen Besuch hier
mit zwei Kleinkindern angeht.“
Seine Antwort: „ Frau E. hat keine
Kinder.“ Wir müssen beide grinsen und während der Sohn den
Medikamente-Schrank ausräumt und die Tochter immer wieder von der
Fensterbank springt, helfe ich dem Tierarzt bei dem Kater, der so gar
keine Lust hat seine muckelige Tasche zu verlassen und hier und da
wild um sich haut. Ich haste von Junge , zu Mädchen , zu Kater und
wieder von vorne. Der Kater bekommt ein neues Medikament
verschrieben. Flüssig....! Ein Segen. Ich habe meine
Tiermutterpflicht erfüllt und ich muss sagen,... so schlecht war ich
gar nicht.
Ich fühl mich nicht gestresst und ich
fühl mich nicht schlecht..... Mir wird nur immer wieder bewusst,
warum man ganz selten Mütter mit zwei so kleinen Kindern irgendwo
sieht, sei es beim Einkaufen, beim Arzt, beim Tierarzt oder sonst
irgendwo....
weil die meisten Mütter sich diesen
Stress nicht geben wollen. Verständlicherweise, aaaaaaber , wenn es
nicht anders geht, lasst euch gesagt sein : Mit einem Grinsen im
Gesicht schafft man auch das.
Ps: Als wir zu Hause ankamen, habe ich
den Kater ein letztes Mal vergessen. Ganz kurz, aber es ist
passiert.......
auf dem Beifahrersitz. Ist aber nicht
schlimm. Er schlief und hat die Ruhe wahrscheinlich genossen.
Dienstag, 9. April 2019
Unter dem Sofa..... Kinder erobern alles!
Ich habe heute unter unserem Sofa
geputzt. Ich tue das sehr oft, auch wenn man das nicht denken mag.
Aber seit wir Kinder haben.... ist es nötig dies alle zwei Wochen zu
tun.
Das Foto beweist die Ausbeute von zwei
Wochen. Die Menge an Nahrungsmitteln war in Wirklichkeit exorbitant
höher, allerdings hat der Hund alles schnell aufgefressen, noch
bevor ich es fotografieren konnte.
Zwei Situationen veranlassten mich dazu
genau heute da zu putzen:
- Der Mann lag gestern auf dem Boden und auf einmal hörte ich ein : „Ihhhh!“Angewidert schaute er Richtung Sofa und meinte, dass es so aus der Boden-Perspektive verdammt dreckig sei. Ich hoffte den Putz noch ein bisschen aufschieben zu können aber Situation Nummer zwei passierte genau heute und brachte mich dazu, direkt unter unserem Sofa zu putzen:
- Beim Besuch der Oma stand auf dem glänzenden, runden Glastisch neben der akkuraten Deko und den Fernbedienungen die nicht kleben, weil sie stets sauber sind, ein Duplostein. Fein säuberlich drapiert, womöglich vorher geputzt und poliert und gekonnt in Szene gesetzt.Nie zuvor hatte ich einen so sauberen Duplostein gesehen, was wahrscheinlich einfach nur der generell sauberen Atmosphäre des Hauses zu Schulden kam . Auf meine Frage , was der Duplostein dort mache, bekam ich eine Antwort, die mich noch nun, Stunden später,zum Schmunzeln bringt: „ Das ist total witzig. Ich habe diesen Duplostein unter dem Sofa gefunden. Ich dachte was leuchtet dann da so rot unter dem Sofa und dann war es einfach ein Duplostein.“ Die Art wie meine Mutter dieses vortrug, machte mir klar, dass es für sie etwas völlig besonderes ist etwas unter dem Sofa zu finden.Und nun kommen wir an den Punkt, der mich schmunzeln lässt und dazu bewegte, dass ich noch heute Abend das Sofa verrückt habe, um zumindest einen Abend das Gefühl zu haben , dass unter mir keine Müllhalde vor sich hin vegetiert. Denn ja unter unserem Sofa ist es zu jedem Zeitpunkt so dreckig, dass zum Einen noch 10 Personen von den Essensresten dort satt werden können und zum Anderen 5 Kinder einen vergnüglichen Nachmittag haben könnten mit den vielen Spielsachen , die dort zeitweise platziert sind. Ganz zu schweigen von den Hunden und Katzen die mit dem dort platzierten Spielzeug auch noch glücklich werden würden.
Die Antwort auf die Frage, warum das so
ist ,ist einfach : Ich habe Kinder. Und Kinder....
das ist mir seit Neuestem so klar wie
Kloßbrühe, nehmen alles ein. Sie breiten sich aus und klauen den
Erwachsenen das ganze Haus ( und den Garten) , ganz heimlich ...Raum
für Raum und Schwups gehört ihnen alles..... eben auch der winzig
kleine Platz unter dem Sofa.
Es fängt an mit dem Baby. Ein Baby
braucht zunächst nicht viel. Platz für einen Wickeltisch,
vielleicht noch ne Wippe oder so. Der Raum den dieses Kind einnimmt
ist überschaubar. Und dann geht das Drama los. Das Baby beginnt zu
spielen. Es hat eine Decke im Wohnzimmer auf dem Boden oder einen
Laufstall. Dazu der ganze Rümpel , den es zum spielen „braucht“.
Rassel hier, Trapez da, Bücher überall. Zack: Wohnzimmer erobert!
Dann geht es so weiter. Das Kind wird
größer, braucht ein eigenes Zimmer: Zack! Gästezimmer erobert.
So mit 1 muss die Terrasse dran glauben:
Sandkasten! Ein bisschen später ist es dann der Garten mit Spielturm
und unendlich viel Gerümpel für draußen : Zack ! Garten erobert.
Wenn das Kind dann versucht richtig zu
essen , beginnt der Esstisch zu kleben und der Boden und da wo im
Schrank mal Whiskygläser waren, sind nun Lappen und Lätzchen …...
Zack! Das war es mit dem Esszimmer!
Die Küche hat es dahin gerafft, als
der Mutter, in diesem Falle mir, einfiel, dass ein Lernturm
pädagogisch total wertvoll ist. Ist er auch …. er begünstigte nur
leider die Eroberung der Küche. Spielzeug hier, Spielzeug da. Dann
noch die ganzen Schränke voll mit Brotdosen und Trinkflaschen .Der
Kühlschrank beinhaltet eh nur noch Joghurt und Fleischwurst.Zack!
Das war´s mit der Küche.
Mit Kind Nummer zwei wollte ich mir ein
kleines Stück von meinem Haus erhalten und dachte es wäre möglich
dem Kind ganz lange ein eigenes Zimmer zu verwehren . Der Plan war
ausgereift, denn anstatt, dass mein Ankleidezimmer weichen müsste,
könnte der kleine Junge doch bei dem Mädchen mit einziehen und ich
bewahre mir meine Kleiderschränke. Weit gefehlt : Der Plan war Mist.
Zack! Ankleidezimmer ade!
Und weil unten zu wenig Platz schien,
musste das Büro noch einem Spielzimmer weichen : Zack ! Erobert. Die
Flure oben und unten dienen längst als Verlängerung von
irgendwelchen Spielräumen und sind schon lange nicht mehr
meins......erobert!
Das Bad ging über Kopf , als das
Mädchen anfing sich gefühlt 100 Mal am Tag die Hände zu waschen.
Denn bevor man sich die Hände wäscht , sind sie ja bekanntlich
dreckig. Gegen Nutella, Sand, Erde, Marmelade, Knete, Farbe und so
vielerlei mehr, an meinen Schränken und den Armaturen komme ich
leider nicht an. Ganz zu schweigen von der Badewanne, die längst
kein Ort der Elternentspannung mehr ist. Entspannung mit Dreckrand
und 10 Quietscheentchen ist recht schwer. Zack! Erobert.
So und nun bin ich an einem Punkt......
der mich jene Gedankengänge überhaupt denken ließ. Noch bis vor
einer Woche hatte ich einen Raum.... der immer sauber war, einen
einzigen Raum im ganzen Haus , der die Kinder nicht interessierte:
Die Toilette.
Und seit einer Woche ist auch das
vorbei . Ich habe diesen Raum mit Trauer in die Hände des Mädchens
gelegt.
Hocker, Sitzverkleinerer, feuchtes
Toilettenpapier, Kinderseife, überall Wassertropfen, dreckige Tür,
dreckige Türrahmen, eingesautes Waschbecken, Finger an den
Schränken, abgerolltes Toilettenpapier und ja...manchmal auch eine
dreckige Toilette. Das war`s. Schach Matt. Der letzte Raum des Hauses
offiziell erobert.
Und so ist das ganze Haus erobert. So
sehr erobert, dass ich alle zwei Wochen unter dem Sofa putzen muss.
Die gute Nachricht:
Das ist überhaupt nicht schlimm.
Irgendwie ist das ganze auch ziemlich lustig und abwechslungsreich.
Mit dem ganzen Spielzeug und Kram und Rümpel erlebe ich doch
irgendwie ziemlich viel. Unser Haus ist belebt und in unserem Haus
ist viel los. Das sieht man und das macht mich ,auch wenn ich oft
noch so sehr verzweifel, froh. Ich bin froh, dass alles so ist wie es
ist und die Rache kommt bestimmt, nämlich in ein paar Jahren, wenn
ich mir Raum für Raum zurückerobere.
Dienstag, 2. April 2019
Ein Ausflug mit zwei Kleinkindern oder : Wahnwitz die Zweite!
Wir machen total gerne Ausflüge, denn
wir haben Spaß daran raus zu kommen und was zu sehen.
Mit einem Kind war das Ganze wirklich
easy, mit einem Kleinkind und einem Baby auch. Das Baby fiel
schließlich nicht auf und schlief , oder hing halt in der Trage und
war zufrieden und Essen war schließlich ( Dem Stillen sei Dank)
immer verfügbar. Alles lief immer super. Jetzt hat sich die Lage
drastisch geändert.....wie ich feststellen musste. Die
krankheitsbedingten ausflugsfreien Monate machten aus dem Baby ein
Kleinkind und somit sind es zwei Kleinkinder und ein Ausflug mit zwei
Kleinkindern: Puhhhh, nicht mehr so easy. Gaaaar nicht mehr so easy.
Zwischen dem Entschluss „Wir machen
Heute einen Ausflug“ und dem tatsächlichen Beginn der Autofahrt
lagen 1,5 Stunden. Nun gut, wir haben es ruhig angehen lassen, aber
um ehrlich zu sein hätte ich nach den ganzen Vorbereitungen schon
ein Nickerchen verkraften können:
Der Entschluss fiel am Frühstückstisch
: Ans Meer sollte es gehen und vorher ins „Aquarium“.
Dann galt es den Frühstückstisch
abzuräumen. Der Mann machte sich derweil auf, sämtliche Autositze in
dem Auto zu montieren, mit dem es los gehen sollte. Der Kofferraum
musste auch noch entrümpelt werden, damit genug Platz ist für den
ganzen Kinderrümpel. Denn mit einem Kind oder gar zwei Kindern
irgendwo hinzufahren ist wie ein Umzug. Der halbe Hausstand kommt mit
und dann vergisst man doch noch die Hälfte.
Ich machte mich schließlich an das
„Packen“ ! Wie sehr ich das hasse, aber nun gut .
- Matschhosen
- Gummistiefel
- dickere Kleidung
- Mützen
- Wechselklamotten ( 3Hosen, 2 Pullover, 2 Paar Socken, 1 Body, 2 Schlüpfer, 2 Unterhemden.......Tasche voll)
- Pampers
- Feuchttücher
- Wickelunterlage
- 1 Buggy
- 4 Getränke
- eine Knabberbox
- 2 Fruchtriegel
- meine Handtasche ( den Inhalt dieser aufzuzählen lasse ich , aus Eigenschutz, besser bleiben)
- Schnuller
- Kuschelzeugs
- Bücher für die Autofahrt
Fertig. Rückblickend habe ich beim
Schreiben schon dieses beklemmende Gefühl Etwas vergessen zu haben.
Einen zweiten Buggy zum Beispiel.
Wie dem auch sei: Der Kofferraum war
voll. Und eine laaaaaange Weile später war ich dann auch startklar
und dann waren auch die Kinder angezogen (Es ist total schön wenn
ein Kind sich alleine anziehen kann, es daaaaaaaaaauert nur ewig und
man braucht viel Geduld) und die Tiere bekamen noch was zu Essen und
der Hund kam nochmal raus und dann konnte es schon losgehen.
Eine Stunde Autofahrt wartete auf mich
und während ich ohne Kinder diese Zeit als Beifahrerin als magisch
empfand , empfinde ich sie nun als …. nicht mehr so magisch. Eher
das Gegenteil von magisch....
Wir fahren also los . Der Mann bemerkt
ziemlich zügig, dass wir genau zur Schlafenszeit der Kinder beim
Ausflugsziel ankommen werden. Panik macht sich in meinen Augen breit.
An den Schlafenszeiten kratzt man besser nicht, das kann fatal enden.
Nach 5 Minuten Fahrt fragt die Tochter
das erste Mal , wann wir da sein werden. Die Frage wiederholt sich
innerhalb einer Stunde 48 Mal.
Dann folgen 3 Lieder, 10 Mal
Trinkflaschen nach hinten reichen und wieder aufheben, Maisstangen
nach hinten reichen, Bücher wieder aufheben, wieder 3 Lieder und
während mein Nacken schon schmerzt vom vielen Umdrehen und Aufheben
und Kinder bespaßen , merke ich wie ich müde werde und mit mir die
zwei Kinder und zack.... sie schlafen. Ahhhhhh! Das ist nicht gut.
Gar nicht gut. Schlafende Kinder zur falschen Zeit bedeutet Krieg.
20 Minuten später kommen wir an und
müssen zwei Kinder wecken. Krieg! Ich sag es ja.
Und während wir unsere mauligen Kinder
aus dem Auto buchsieren, steigt neben uns die klassische
Bilderbuch-JackWolfskin-Allessoeinfach-Familie aus. Jung gebliebene,
hippe Eltern mit ihren schnieken drei Kindern, alle gut drauf, alle
bestens gekleidet und vor allem: Alle sauber. Bähhhhh!, die steigen
aus ihrem super Schlitten , wo von Kinder-Müll und Keksresten so gar
nichts zu sehen ist..... Die Situation lässt man besser
unkommentiert.
Wir also rein in das Aquarium. (Nach
dem der halbe Hausstand aus dem Auto geladen und mitgenommen
wurde)Der Junge im Buggy, das Mädchen zu Fuß. 2 Minuten später ist
der Junge nicht mehr im Buggy. Er zappelt sich von Becken zu Becken
und versucht zu klettern. Ja so ist er eben. Die Tatsache, dass es
sich an Glasscheiben schwer hochklettern lässt, erzürnt ihn
dermaßen, dass er etwas ungehalten wird.
Ich stelle fest, dass Mittagszeit ist,
nachdem das Mädchen mich drauf aufmerksam macht, dass ihr Magen
knurrt. Unpassend. Ob man in dem Laden da essen darf, weiß ich bis
Heute nicht. Ist mir auch egal.Zum Wohle aller habe ich auf einer
Bank vor dem Seehundebecken sämtliche Snackerein aufgetischt, um
zumindest kurzzeitig für Zufriedenheit zu sorgen. Getrunken wird
auch . Alles super. Der Rest verläuft ganz unkompliziert: Wenn man
den Jungen unter den Armen festhält, und er seine Füße senkrecht
zur Glasscheibe aufsetzt und dann losläuft, hat er zumindest das
Gefühl er könnte die Glasscheibe hochklettern. So hangelt man sich
also von Becken zu Becken in der Hoffnung wenig Aufsehen zu
erregen......
und die Bilderbuchfamilie steht
irgendwo rum und bittet einen Mann ob er ein Familienfoto schießen
könne. Puh sind die ätzend.
Nach dem Besuch gehen wir die
Strandpromenade entlang. Der Junge wieder in dem Buggy , das Mädchen
nach wie vor zu Fuß. Jedoch stellt sich nach wenigen Metern( ca. 3 )
heraus, dass sie nicht mehr in der Lage ist zu laufen . Einerseits,
weil sie sooooo Hunger hat , aber andererseits, weil sie nach eigenen
Angaben einfach nicht mehr kann. Der Junge kann längst nicht mehr
(was auch immer) , jedenfalls schreit er.
Wir versprechen ein geeignetes
Restaurant zu suchen , um richtig zu essen. Die Suche gestaltet sich
schwierig, der Junge weint und das Mädchen lässt verlauten, dass es
Pipi müsse.
Der Papa erklärt, dass das kleine
Mädchen ausnahmsweise nun doch einmal in die Pampers machen darf,
die wir vorsorglich um gemacht haben. Das Mädchen verweigert dies.
Die erfolglose Suche und das Schreien
des Jungen bringen uns zu unserem Auto zurück. Der Hausstand und
Kinder werden eingeladen.
Der Plan: Ein Restaurant am Meer im
nächsten Dorf, ooooder aber eine berühmte Fast-Food-Kette
ansteuern.
40 Minuten Autofahrt können lang sein.
Im nächsten Dorf angekommen: Hausstand
ausladen, Kinder ausladen. Restaurant finden. Fertig.
Wir bestellen und setzen uns. Ich schau
mich panisch um. Tischdeko aus vielen kleinen Muscheln, eine
Glasflasche, Sand , Zeugs. Jaaaaa! Wir haben da so einen Jungen......
der klettert gerne ( auf Tische zum Beispiel ) und der spielt gerne
mit allem und macht auch viel kaputt.
Gute Tischdeko , denk ich mir.
Hübsch..... noch.
Und er gibt alles: Er klettert , er
zerrt, er reißt, er wehrt sich. Und ich ? Ich streng mich an. Es
dauert sehr lange bis das Essen kommt. Und in dem Moment wo es kommt,
drückt er die Windel voll und es stinkt erbärmlich. Ich muss ihn
wickeln. Jetzt, das weiß er, das weiß ich . Und während er die
Pommes vor sich sieht, nehme ich ihn und die Wickeltasche hoch und
trage ihn weg. Da er natürlich kurz vor dem Verhungern ist (denkt
er) , schreit er , als müsse er sterben. Na ? Bilderbuchfamilie!!!
Wo seid ihr?
Wollt ihr kurz kommen und lachen?
Ich wickele ihn, komm zurück , will
mich setzen und dann sagt das Mädchen: „ Ich muss mal.“
Bei der Toilette angekommen , erklär
ich ihr, dass es aber kein Töpfchen gibt und sie die richtige
Toilette benutzen muss.
Und auf einmal ist dieses kleine
Mädchen ganz groß , bejaht das Ganze und ich stelle etwas fest: Sie
hatte die ganze Zeit keine Windel an. Der Bilderbuchfamilie wäre das
natürlich nicht passiert, aber mir schon . Ich habe vergessen ihr
eine anzuziehen, obwohl sie mir sagte, dass sie beim Ausflug lieber
eine Windel tragen möchte, weil sie sich noch nicht auf die richtige
Toilette traut.
In diesem Moment war Alles wie
weggeblasen. Der Ganze Stress, die ganze Hektik, der ganze Trubel um
einen einfachen Ausflug. Mein Mutterherz war so voller Stolz und
Glück, dass dieser Tag mit all seinen Macken und Ecken und Kanten
perfekt wurde.
Wir gingen noch eine lange Strecke am
Strand und fuhren dann wieder heim und auch wenn der Junge manches
Mal weinte (Sonne blendete, Wind war kalt, Mama war nicht zu sehen,
Buggy nervt, Durst, Hunger,.....usw.) und das Mädchen den ganzen
Spaziergang getragen werden wollte, so war doch alles gut, …......
so wie es war.
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